Kategorie: 5 Katzen-Sinne

Tastsinn

Eine Katze hält die Beute mit der Pfote fest.

Katzen haben einen hoch entwickelten Tastsinn. Sie besitzen über den ganzen Körper verteilt Tastrezeptoren. Die hauptsächlich an Ober- und Unterlippe sowie über den Augen befindlichen langen Tast- bzw. Schnurrhaare (Vibrissen), deren Wurzeln mit dem weit verzweigten Netz der Nervenenden verbunden sind, signalisieren, wenn eine Öffnung zu eng oder ein Hindernis im Weg ist.

Die Schnurrhaare können beträchtliche Länge erreichen, sind beweglich und wachsen nach dem Ausfallen nach. Mit ihrer Hilfe erkennen sie Gegenstände und Tiere, die sie in der Dunkelheit nicht sehen können. Besonders empfindlich sind auch Rezeptoren an den Vorderpfoten, welche die durch Beutetiere ausgelösten Bodenerschütterungen wahrnehmen.

Geruchs- und Gechmackssinn

Der Geruchs- und Geschmackssinn

Der Geruchssinn der Katze ist weniger ausgeprägt als ihr Gehör oder ihr Sehsinn. Er ist schwächer als der des Hundes, aber deutlich besser als der des Menschen. Wie bei allen Säugetieren dient er der sensorischen Prüfung von Nahrung und der Wahrnehmung und Erkennung von Artgenossen und anderen Lebewesen.

Katzen können salzig, sauer, bitter unterscheiden, aber süßen Geschmack nicht wahrnehmen. Sie verlieren den Appetit, wenn sie ihren Geruchssinn beispielsweise durch Erkältungen einbüßen.


Katzen erkennen sich am Körpergeruch, der etwas über Geschlecht, Gene, hormonellen Status und Revieransprüche aussagt. Sowohl Männchen als auch Weibchen markieren ihre Reviere an immer denselben, regelmäßig inspizierten Stellen durch Duftmarken, die aus Absonderungen aus Schweiß- und Talgdrüsen gebildet werden.

Die Schweißdrüsen sitzen vor allem an den Fußballen, im Umkreis des Maules, am Kinn, um die Brustwarzen und um den Anus. Die Talgdrüsen sind am Oberkiefer, an der Schwanzwurzel und beim Männchen unter der Vorhaut konzentriert. Kater haben zusätzlich eine Anhäufung von Duftdrüsen in einer Art mit einem Kanal versehenen Tasche neben dem Anus. Alle Schweiß- und Talgdrüsen dienen hauptsächlich der Kommunikation über den Geruch.

Durch Reiben an Gegenständen, Artgenossen und Personen oder durch Verspritzen von Urin als Duftmarken wird diese Information weitergegeben. Beim Aufnehmen von Düften hilft Katzen ein spezielles Organ, das zwischen Rachen- und Nasenhöhle sitzt und Jacobsonsches Organ genannt wird.

Gleichgewichtssinn

Die Katze hat einen sehr guten Gleichgewichtssinn

Katzen sind auch in großen Höhen schwindelfrei.
Bei einem Fall aus zwei bis drei Metern Höhe können sie sich aus fast jeder Lage reflexhaft in die Bauchlage drehen und landen mit nach unten ausgestreckten Pfoten auf dem Boden. Der Schwanz wirkt dabei als Ruder.

Beim Fall aus sehr großen (nicht aber mittleren) Höhen wirkt diese Position als Fallschirm und kann eine relativ gefahrlose Landung ermöglichen.

Gehör

Das Gehör

Das Gehör ist bei der Katze besonders gut ausgebildet und zählt zu den besten unter den Säugetieren. Es ist empfindlicher als das des Hundes und leistungsfähiger als das des Menschen. Der Frequenzumfang des Gehörs der Katze umfasst 10,5 Oktaven. In den niedrigsten Frequenzbereichen ist es mit dem des Menschen vergleichbar, in den mittleren Frequenzen dagegen weit überlegen.

Die obere Frequenzgrenze (100 kHz) liegt im Bereich der Geräusche, die Mäuse als wichtigste Beutetiere von sich geben. Es ist zudem ein Frequenzbereich, in dem die Schallquellen wesentlich besser lokalisiert werden können. Die Katze verharrt dazu unbeweglich und richtet die meist großen, aufgerichteten und beweglichen Ohren in die Richtung, aus der das Geräusch kommt.

Sehsinn

Der Sehsinn

Die großen Augen sind frontal ausgerichtet, wodurch räumliches Sehen und exaktes Einschätzen von Entfernungen möglich sind. Die Katze nimmt besonders gut rasche Bewegungen wahr und sieht bei Dunkelheit besser als der Mensch. Katzen sehen daher auch bei Dämmerung und in der Nacht noch sehr gut. Da die Katze ihre Augen nur wenig nach links oder rechts bewegen kann, muss sie, um in eine andere Richtung sehen zu können, ihren Kopf bewegen.

Durch die nach vorne gerichteten Augen ergibt sich eine starke Überschneidung der Sehachsen, was ein gutes räumliches Sehvermögen bedeutet. Der Sichtwinkel der Katze beträgt 200° bis 220°. Die schlitzförmigen Pupillen werden bei abnehmender Helligkeit kreisrund.



Katzen sehen kleine Details nicht genau und können Farbdifferenzen weniger gut unterscheiden als der Mensch, da der Anteil farbempfindlicher Zapfen viel geringer ist. Dennoch können Katzen ihre Umgebung in Blau- und Grünschattierungen in verschiedenen Intensitäten und Kombinationen wahrnehmen. Die bevorzugte Farbe der Katzen ist Blau.

Bei der Geburt haben alle Katzen eine hellblaue Iris. Die adulte Augenfarbe entwickelt sich im Laufe der ersten drei Monate.