Diabetes

Schon lange haben Zivilisationskrankheiten den Haustierbereich erobert. Diabetes mellitus Typ2 ist keine seltene Erkrankung bei Katzen.

Der sogenannte Typ2-Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die im Anfangsstadium häufig durch die Optimierung von Ernährung und Bewegung reguliert werden kann, später mit Insulintabletten oder -spritzen behandelt werden muss. Was bei Katzen sehr aufwendig und kostenintensiv ist. Der Blutzuckerspiegel muss regelmäßig kontrolliert und dementsprechend das Medikament verabreicht werden.


Wie zeigt sich Diabetes mellitus?

  • Vermehrtes Trinken
  • Absatz größerer Urinmengen
  • Großer Appetit
  • Gewichtsverlust
  • Blutzuckerspiegel ist dauerhaft erhöht (Blutbild)
  • Langfristig werden Blutgefäße, Nerven und Organe geschädigt.
  • Diverse Folgeerkrankungen sind möglich, wobei Katzen vor allem für eine Nierenschwäche anfällig sind, aber auch Netzhautschäden oder Nervenstörungen können Folgen sein, selten Schlaganfall und Herzinfarkt.

Welche Aufgaben hat die Bauchspeicheldrüse und der Zucker im Blut?

Kohlenhydrate aus der Nahrung werden über die Darmschleimhaut als Zucker bzw. Glukose in den Dünndarm aufgenommen und in das Blut abgegeben. Über den Blutkreislauf gelangt es zunächst in die Leber und von dort aus in die einzelnen Zellen der Organe und Gewebe.

Damit die Glukose aus dem Blut in die Zellen aufgenommen werden kann, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Dieses hat eine Schlüsselfunktion und ermöglicht es die Zellen für den Zucker aufnahmebereit zu machen und dort Energie zu liefern. Dadurch senkt sich der Blutzuckerspiegel.

Befindet sich zu wenig Glukose im Blut, schüttet die Bauchspeicheldrüse Glukagon aus, welches die Leber anregt, Glukose zu bilden und an das Blut abzugeben. Somit kann der Körper auch bei niedrigem Blutzuckerspiegel ohne große Schwankungen Glukose als Energielieferant bereitstellen.


Ursachen für Diabetes mellitus Typ 2

Wie im Humanbereich sind die führenden Ursachen:

  • Falsche Ernährung
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel

Es besteht ein relativer Insulinmangel und dadurch eine Überzuckerung.

  • Es besteht eine Insulinresistenz
    • Die Bauchspeicheldrüse produziert zwar Insulin, jedoch sind die Körperzellen dafür vermehrt unempfindlich – der Schlüssel passt nicht mehr. Der Zucker kann von den Körperzellen nicht aufgenommen werden und der Zuckerspiegel im Blut steigt.
    • Als Folge produziert die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin, um dem erhöhten Blutzuckerspiegel entgegenzuwirken.
    • Bleibt die Erkrankung unbehandelt, lässt die Funktion der insulinproduzierenden Zellen nach langer Insulinmehrproduktion nach und kommt irgendwann ganz zum Erliegen.
      • Nun muss Insulin von außen zugeführt werden.

Ein Mangel eines bestimmten Darmhormons ist ebenfalls ursächlich für einen gestörten Zuckerstoffwechsel.

  • Die Niere übt drei zentrale Funktionen im Glukosestoffwechsel aus
    • Sie produziert Glukose
    • Verwendet sie für ihren eigenen Stoffwechsel
    • Gewinnt Glukose aus dem Harn zurück (Rückresorption)
      • Dies verhindert bei einem gesunden Organismus das Ausscheiden von Blutzucker über den Urin und die damit verbundene Verfügbarkeit zur Energiegewinnung und Aufrechterhaltung der Körperfunktionen
      • Bei Typ2-Diabetes besteht bereits ein Überfluss von Zucker im Blut, zeitgleich findet eine größere Rückgewinnung von Zucker aus dem Harn statt, was den erhöhten Blutzuckerspiegel erhält

Wie kann über die Ernährung unterstützt werden?

In erster Linie sollte auf die Ernährung der Katze großen Wert gelegt werden. Da es sich bei Katzen genetisch um „Wüstenbewohner“ handelt, erfolgte die Flüssigkeitsaufnahme über das erlegte Tier. Trockenfutter ist für Katzen somit gänzlich ungeeignet!

Die Ernährung sollte sich am Beispiel der Natur orientieren. Bei den meisten Beutetieren sieht das in etwa so aus:

  • Muskelfleisch
  • Knochen
  • Innereien (hierbei hat insbesondere Leber eine Sonderstellung)
  • Haut & Fett
  • Blut
  • Sehnen und Knorpel
  • Fell/Gefieder -> Ballaststoffe
  • Wasser

Eine fütterungsbedingte Unterstützung des diabetesgeplagten Organismus ist sinnvoll und kann zusätzlich erfolgen.