CNI  chronische Niereninsuffizienz der Katze

Bei der chronischen Niereninsuffizienz der Katze handelt es sich um eine langsam voranschreitende Funktionseinschränkung der Nieren. Da sich der dabei entstehende Zelluntergang  der Nieren erst in einem sehr späten Stadium bemerkbar macht, ist es sinnvoll seine Katze gut zu beobachten und schon bei dem geringsten Verdacht gegen zu steuern.


Wie zeigt sich die CNI?

  • Vermehrte Wasseraufnahme
    Da der Organismus seine Giftstoffe nicht mehr ausscheiden kann versucht der Körper durch vermehrte Wasseraufnahme diese Gifte zu eliminieren.
  • Häufigeres Urinieren
    In Folge der vermehrten Wasseraufnahme bildet sich mehr Urin.
  • Erbrechen
    Giftstoffe die sich im Körper bilden werden nicht mehr ausgeschieden. Aufgrund dieser Giftstoffe wird den Katzen häufig übel. Viele CNI Katzen leiden zudem an einer Übersäuerung des Magens, da die Stoffwechselgifte die Magensäureproduktion erhöhen. Folglich kommt es zur Magenschleimhautentzündung. Die Katzen erbrechen klare Flüssigkeit oder auch weißen Schaum.
  • Zahnfleisch/ Mundschleimhautprobleme
    Bedingt durch die Magenübersäuerung kann es zu Entzündung der Mundschleimhaut kommen.
  • Appetitlosigkeit
    Bedingt durch die Übelkeit kommt es zur Fressunlust und nachfolgend zur Gewichtsabnahme.
  • Austrocknung/Verstopfung 
    Da die Nieren versuchen die Giftstoffe aus dem Körper zu befördern und eine ausreichende Wasseraufnahme häufig aufgrund der Übelkeit nicht stattfindet, kann die Katze sehr schnell „austrocknen“. Ohne genügend Flüssigkeitsaufnahme kann es zu Verstopfungen kommen.
  • Maulgeruch/ Körpergeruch
    Aufgrund der Giftstoffe kommt es zum typischen urinähnlichem Geruch

Wenn Sie eines oder mehrere Anzeichen bei Ihrer Katze entdecken, zögern Sie den Tierarztbesuch nicht unnötig heraus. Die Nieren als Hauptstoffwechselorgane haben eine Vielzahl an Aufgaben. Da die Nieren sich kaum regenerieren können ist schnelles Handeln unerlässlich!


Welche Aufgaben haben die Nieren?

  • Hormonelle Regelung des Blutdrucks, der Blutbildung (rote Blutkörperchen) und des Knochenstoffwechsels
  • Regelung des Flüssigkeitshaushaltes
  • Regelung des Elektrolythaushaltes (Natrium, Kalium, Phosphor, Calcium,…)
  • Kontrolle des Säure-Basen-Haushaltes
  • Ausscheidung von Medikamenten und Umweltgiften

Wie kann über die Ernährung unterstützt werden?

In erster Linie sollte auf die Ernährung der Katze großen Wert gelegt werden. Da es sich bei Katzen genetisch um „Wüstenbewohner“ handelt, erfolgte die Flüssigkeitsaufnahme über das erlegte Tier. Trockenfutter ist für Katzen somit gänzlich ungeeignet!

Die Ernährung sollte sich am Beispiel der Natur orientieren. Bei den meisten Beutetieren sieht das in etwa so aus:

  • Muskelfleisch
  • Knochen
  • Innereien (hierbei hat insbesondere Leber eine Sonderstellung)
  • Haut & Fett
  • Blut
  • Sehnen und Knorpel
  • Fell / Gefieder / Ballaststoff
  • Wasser

Eine fütterungsbedingte Unterstützung der Nieren ist sinnvoll und kann zusätzlich erfolgen.

Verweigert die Katze die Futteraufnahme sollte bedacht werden, dass die Stimulation zur Nahrungsaufnahme erhöht werden kann. Erfahrungsgemäß kann die Futteraufnahme durch

  • Moderate Erwärmung des Futters
  • Fett
  • Selbstgekochte salzfreie Brühe
  • Kleine Mengen Ei, Schmand, Schinken oder verdünnte Sahne
  • Babynahrung (z.B. Geflügelmix)
  • Fisch

gesteigert werden.

Nahrungsverweigerung stellt eine Gefahr dar!

Katzen sind bei unterlassener Nahrungsaufnahme deutlich gefährdeter als andere Tierarten. Die Energiereserven des Körpers sind so klein, dass er schon nach kurzer Fastenzeit beginnt, seine eigenen Ressourcen anzugreifen.